Tages­bericht für : Freitag, 05.08.2015

 

Segelflug­wet­ter­bericht für Hes­sen, Rheinland-Pfalz und das Saar­land (DWD)

Schlagzeile:
Meist mäßige Blau­ther­mik, über dem Berg­land vere­inzelt gute bis sehr gute Wolkenthermik.

Wet­ter­lage:
Zwis­chen einem Tief über dem Nor­dostat­lantik und einem Hoch über
Osteu­ropa fließt trock­ene und heiße Luft ein.

Wolken und Nieder­schlag:
Es ziehen nur dünne hohe Wolken­felder vorüber. In den
Nach­mit­tagsstun­den entwick­eln sich über dem Berg­land vere­inzelt 1–2
Achtel Cumu­lus in 2700–3000 m, die zum Abend hin wieder abtrock­nen.
Außer­dem entste­hen am späten Nach­mit­tag, bevorzugt über dem Berg­land,
sehr isolierte Hitzege­wit­ter, anson­sten bleibt es trocken.

Ther­mik:
Im Tagesver­lauf entwick­elt sich ver­bre­itet mäßige
Blau­ther­mik. Über dem Berg­land bildet sich am Nach­mit­tag gute
Cumu­lus­ther­mik aus, an über­hitzen Berghän­gen teils auch sehr gute
Thermik.

 

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Tage­sauf­gabe:

Auf­gaben­länge: 235.8km

Start: WaKu 06
Abflug: WaKu 06
1. Punkt: SUHL GOLDLAUTER
2. Punkt: KRONACH PLATZ
3. Punkt: SCHLEUSINGEN SEE
4. Punkt: HOHE HÖLLE
Ziel: WaKu GR-ZP

 

Aufgabe

 

SeeYou Ani­ma­tion:

 

 

 

Tages­bericht:

Bit­ter­wasser­wet­ter über der Rhön

Was für ein Tag“ . Diese Aus­sage war nach Wer­tungs­flug 6 des OLC Glider Race auf der Wasserkuppe immer wieder zu hören. Reiner Rose war sich sicher: heute haben wir echtes Bit­ter­wasser Wet­ter erlebt. Tagessieger Robert Schröder war hell auf begeis­tert: „Es war ein richtiges Ren­nen im wahrsten Sinne des Wortes“! Das Wet­ter emp­fand er als unglaublich:“ so was erlebt man hier nur alle zwei  Jahre“! Echtes Afrika wet­ter emp­fand  er bei 8,8 Meter Luft­massen­steigen.    „Die Auf­gabe ist Top durchge­laufen und mit Sebas­t­ian Nägel war ich vorne dran. Robert Schröder zollte Ver­fol­ger Jan Omsels Respekt. Er fliegt sehr kreativ und macht  sich auch im Endan­flug noch Gedanken wie hohle ich auf. Für den Tageszweiten Omsels lief es auf dem ersten Schenkel schlecht. Er flog am Pulk der nach der Abfluglinie kreiste vor­bei und fand sich in 600 Meter über Grund wieder. Es ging dann mit zwei Meter schildert er, doch der Pulk stieg mit 2,6 Meter. Um aufzu­holen fädelte sich Jan dann mit einem  50 Grad links schwenk  unter einer   Wolken­straße ein. So kon­nte er, wenn auch 300–400 Meter tiefer zur Führungs­gruppe auf­schließen. Auf dem Rück­weg fol­gte er nochmals der Wolken­straße, bog aber drei bis vier Kilo­me­ter früher auf den Kurs zur näch­sten Wende ab. „So zog er den besseren Aufwind wie die Konkur­renz und mit der Innen­spur an der Hohen Hölle hätte ich beinahe noch Robert Schröder abge­fan­gen“ enthüllt Omsels begeis­tert seinen Flug. Sport­sol­dat Robin Sittmann smarte 20 Jahre alt, emp­fand den Flug als Außeror­dentlich. „So einen Schnitt (134,89 km/h) habe ich in meinen fünf Flug­jahren noch nie erflo­gen“ so der glück­licher Robin. Er nutzte den guten Aufwind nach dem Abflug, was einen guten Vor­sprung vor den Ver­fol­gern brachte. Lange war er mit Robert Schröder und Sebas­t­ian Nägel zusam­men. „ Hier habe ich sehr viel von den Profis gel­ernt, wie die z. B. mit Elan vor­fliegen. „Manche gehen für so ein Wet­ter weit, weit weg in Urlaub“ so Jan Kretschmar immer noch beschwingt von diesem ras­an­ten Sprint.“ „ Sel­ten hat er den Thüringer Wald so erlebt“. Michael Paul emp­fand es als genialen Tag.  Er fliegt seit 35 Jahren, aber in Deutsch­land hat er so einen Tag keine 20 Tage erlebt.  „ Es waren die besten Bedin­gun­gen die man bei Steig­w­erten von 4,6–4,7 Meter inte­gri­ert in Mit­teleu­ropa finden kann. Das ganze erin­nerte ihn auch an Spanien. An die Wolken­straße bei Suhl hatte er sich ein biss­chen links eingek­linkt. Darunter gab’s fünf Meter Steigen bei geschätzten 3.100 Meter Basis. Für Sven Koch (121,74 km/h) war es der schnell­ste Wer­tungs­flug den er je erflog. „ Es war ein wun­der­schöner Flug der per­fekt gelegt war“ gab er seiner Freude Aus­druck. „Man kon­nte die Wolken­straße die im Bogen von Suhl aus auf Kro­nach zuge­laufen ist, auch ein Stück zurück nehmen“ berichtet er. „ Die Bärte zogen wie die Hölle“ schildert er die explo­sive Luft­masse. Es war ein­fach ein Wahnsinns­flug der Mega Spaß machte gab Benny Schüch ebenso  kund.  Er fand super Steigen, super Lin­ien, nur im Anflug zur Hohen Hölle ver­lor er 200 Meter. Wet­ter von dieser Sorte hat er bis jetzt eigentlich noch nicht erlebt. Als Aus­tralis­che Ver­hält­nisse schätzte Sebas­t­ian Nägel den Tag ein. Die Wolken­straßen waren eine Ein­ladung der Extrak­lasse für ihn. Und von der fliegerischen Seite erlebte er heute den absoluten Flow. Spitzen­re­iter Simon Schröder hatte heute etwas Ver­spä­tung.  „Er ver­traute den eher skep­tis­chen Wet­ter­berichten und hatte zu wenig Wasser dabei“. „ So ver­lor ich im schnellen Ger­adeaus­flug immer einen Tick an Höhe“ sagte er.  Dann set­zte er alles auf eine  Karte und musste noch vor der Wolken­straßen  kurbeln. Unter der Wolken­straße war es dann schwierig die anderen zu hal­ten“ bilanziert Simon. Die Bedin­gun­gen die Top Term für den Thüringer Wald und Franken­wald voraus­sagte trafen nach Reiner Rose seiner Auf­fas­sung auf die Rhön zu. „ Der Tag ist regel­recht explodiert“. Das war das atem­ber­aubend­ste das er in Deutsch­land erlebte. „ Der Ver­gle­ich mit Bit­ter­wasser ist heute mit den Steig­w­erten, Basis und Tem­per­a­turen abso­lut angemessen“ schildert er. Dazu gehörte auch ein kurzer heftiger Regen­schauer, der wie im Bilder­buch von einem dop­pel­ten Regen­bo­gen gekrönt wurde. So ist mor­gen beim OLC Glider Race   ein abso­lut pack­endes Ren­nen zu erwarten.