Segelflugwetterbericht für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland (DWD)
Schlagzeile:
Oft keine oder nur kurzzeitig nutzbare Thermik
Wetterlage:
Der Vorhersagebereich liegt zunächst auf der Vorderseite eine
Kaltfront, welche von Westen her aufzieht. Dabei wird zunächst noch
schwülwarme Luft herangeführt. Ab dem Mittag kommt es bereits schon
vor der Kaltfront in einer Konvergenzlinie zu konvektiven
Umlagerungen. Am Nachmittag beeinflusst die Front dann weite Teile
des Vorhersagebereichs.
Wolken und Niederschlag:
Im Osten ist es unterhalb einzelner hoher Wolkenfelder morgens noch
gering bewölkt bis wolkenlos. Von Westen zieht mittelhohe und hohe
Schichtbewölkung oberhalb 3000 m auf. Vormittags setzt zwischen der
Eifel und dem Saarland Regen ein. Die Untergrenzen sinken bis Mittag
auf etwa 1200-1500m ab. Aus eingelagerten TCU/CB ist der Regen teils
schauerartig verstärkt. Einzelne Gewitter sind ebenfalls eingelagert.
In der Mitte und nach Osten hin bilden sich vormittags 2–4
Achtel CU bei 1200 m, die ab der Mittagszeit örtlich zu CBs mit Schauern und
Gewittern heranwachsen. Regen, Schauer und Gewitter ziehen im
Tagesverlauf ostwärts über den Vorhersagebereich hinweg und abends
lockert es im Westen rückseitig der Front wieder auf.
Thermik:
Verbreitet wegen Abschirmungen, Niederschlag und
Überentwicklungen nicht nutzbar, nur in Osthessen anfangs mäßige
Thermikansätze, die später ebenfalls durch Überentwicklungen gestört
wird.
Tagesbericht:
Nach drei rasanten Luftrennen haben die OLC Glider Race Piloten heute nun einen Ruhetag eingelegt. Die Wetterkonstellation zeigte sich schwierig. Der Tag begann strahlend blau, doch alle gängigen Wettermodelle zeigten den Durchgang einer Kaltfront an. Wettbewerbschef Reiner Rose hatte noch Hoffnung, dass die Front später in den Wettbewerbsraum zieht und so noch eine kleine Aufgabe möglich ist. So wurden die Flugzeuge aufgebaut, um eventuell schnell zum Startaufbau zu gelangen. Doch beim zweiten Briefing zeigte es sich, das die Kaltfront wieder Tempo aufnahm. So gönnte Reiner Rose den Teilnehmern einen Ruhetag. Aussichten auf die Folgetage sind durchaus positiv. Ab, morgen werden wieder interessante Luftrennen starten können. Nachdem man um 13.00 Uhr aus dem Briefingraum schritt, sah das Wetter gar nicht übel aus. Doch in kurzer Zeit zogen hohe Wolken heran. Der Regen erreichte die Wasserkuppe gegen 16.15 Uhr Ortszeit. Die Stimmung ist weiterhin bestens. Einige Teilnehmer versuchten sich mit ihren Modellflugzeugen dann noch am Weltensegler Hang. Andere setzten auf Kultur oder nutzten das erfrischende Nass eines Schwimmbades. Nach drei ausgezeichneten Flugtagen ist Simon Schröder nun der große Favorit. Man darf gespannt sein, wer die Ausreißergruppe an den nächsten Tagen anführt, wie es Reiner Rose am Beispiel der Tour de France schilderte. Die Fluganimation des dritten Tages belegte sehr anschaulich, wie sich Simon vom Feld absetzte und souverän den Flug zu Ende führte. Mit Robert Schröder und Sebastian Nägel liegen zwei renovierte Piloten auf dem derzeitigen 2. Gesamtplatz. Bei noch möglichen vier Flügen haben selbst die Piloten mit null Punkten noch die Chance ins Rennen einzugreifen. Das es auch die Besucher auf der Wasserkuppe interessiert, war wieder bei der Siegerehrung zu sehen. Mehrmals brandete Applaus auf und die Sektdusche nach Formel eins Ritual freudig begleitet. Auf der Wasserkuppe kommt dieses Konzept hervorragend an. An guten Tagen wird der Berg regelrecht von Besuchern gestürmt, wobei viele beim Luftsportzentrum und am Start hängen bleiben. Start und Landephasen hatten immer eine große Besucherresonanz und einige machten auf den Grünflächen ihr Picknick, um den Segelfliegern zuzuschauen. Beste Arbeit leisten die Moderatoren Bernd Vogt und Frank Thies mit ihren anschaulichen Kommentaren. Auch die Fliegerschule Wasserkuppe offenbart sich als perfekter Gastgeber. Schulleiter Harald Jörges und seine Frau Karin nebst der weiteren Mannschaft, tun alles damit der Wohlfühlfaktor bei den Piloten auf der Wasserkuppe dauerhaft anhält.