Segelflugwetterbericht für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland (DWD)
Schlagzeile: meist mäßige Blauthermik, im Bergland teils gute Wolkenthermik, im Flachland nur geringe Thermikansätze. Wetterlage: Zwischen einem dominierenden Hoch über Nordpolen und Tiefdruck über dem Nordostatlantik wird mit südwestlicher Strömung heiße und trockene Luft herangeführt. Wolken und Niederschlag: Im Südwesten zeigen sich morgens einige AC-Felder oberhalb 3000 m. Sonst ist es unterhalb vereinzelter CI-Felder in großer Höhe wolkenlos. Mittags entstehen über dem Bergland 1-2 Achtel CU bei 1200 m, nachmittags auf 1500 m ansteigend. Niederschlag wird nicht erwartet. Thermik: Überwiegend mäßig, im Bergland teils gute Wolkenthermik und im Flachland bei starker Warmluftadvektion oft nur geringe Blauthermik
Aufgabe:
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Tagesbericht:
Fünftes Luftrennen bringt knappe Entscheidung
Besser als erwartet entwickelte sich Wertungsflug fünf des OLC Glider Race. Mehrmals bat Wettbewerbschef Reiner Rose zum Feldbriefing, um die ursprüngliche Aufgabe von 246 km auf 156,43 km zum Thüringer Wald zu kürzen. Gegen 14.00 Uhr Ortszeit hätte mancher gewettet, dass im Angesicht von Wolkenfeldern die Auslösetemperatur nicht erreicht wird. Doch um 14.30 Uhr hatte Reiner die Aufgabenzettel in der Hand und wünschte den Teilnehmern einen schönen Flug. Um 14.45 Uhr wurde gestartet, um 15.35 Uhr erfolgte sein Go! Nahezu das gesamte Feld flog geschlossen ab, um sich dann in zwei Gruppen aufzuteilen. Doch an der letzten Wende war das Feld wieder nahezu zusammen und der Endanflugpoker begann. Für Sebastian Nägel war es ein totes Rennen. „ Trotz unterschiedlicher Flugwege waren wir an der letzten Wende nahezu wieder alle zusammen. Für ihn entwickelte sich das Wetter besser als erwartet, als die Thermik durchheizte und gutes Steigen mit hoher Basis erzeugte. Heute wurde im positiven Sinne, die Risikobereitschaft belohnt. „ Für mich, bin ich da eher zu konservativ geflogen“ berichtet Sebastian. Für ihn ist dasOLC Glider Race ein sehr gutes Training zur Segelflug-WM in Australien und er fühlt sich auf der Wasserkuppe sichtlich wohl. Als guten Trainingseffekt erblickt Timo Lehrke den Vergleich. Er hatte seiner Meinung mit 100 Liter zu wenig Wasser getankt. Hier habe ich in dieser Woche sehr viel gelernt, so der Freudenstädter Nachwuchspilot. Dirk Gintzel war anfangs weit voraus. Wesentlich flog er alleine, doch an der letzten Wende waren wir wieder alle beisammen. „ Zu fliegen war es ein schöner Tag“ freute er sich auch über Tagesplatz 7. Christof Geißler war ganz oben im Endanflugbart verfehlte im ersten Schwung knapp die hohe Hölle, was einen Kreis erforderte. Das kostete einige Plätze. Tagesplatz 8 brachte noch 2. Tagespunkte. Simon Schröder verzeichnete Tagessieg Nummer vier. Er empfand diesen Flug ganz anders als die Tage zuvor. Ganz am Anfang hatte sich das Feld in zwei Gruppen gesplittet schildert er. „Im Endeffekt habe sich der eine oder andere Weg nicht viel genommen“ resümiert Simon über Wertungsflug fünf. Vor dem Thüringer Wald fand er eine Wellenlinie, die gut mit 0,5–1 Meter trug. Während dessen verloren die Mitbewerber neben ihm deutlich an Höhe. Der Endanflug hat gepasst und Simon konnte sich vom Boden ansehen wie in knapper Folge Mitbewerber über der Wasserkuppe einschwebten. Robert Schröder konnte seine gute Position mit 300–400 Höhengewinn anfangs nicht umsetzten. „Ich war eher zu konservativ unterwegs“ zieht er Bilanz. „ Hier spüre ich, dass ich noch vom traditionellen Wettbewerb geprägt bin“ berichtet er. Bei einem normalen Wettbewerb sind im Endanflug 20 verschenkte Sekunden fast nichts. „Doch heute hat die knappste Verspätung vier bis fünf Plätze gekostet“ so Robert. So ist der Glider Race für ihn ein faszinierender interessanter Vergleich, der eine taktische und fliegerische Umstellung erfordert.“ Für Simon ist dieses Format wie auf den Leib geschnitten“ so der beeindruckte Vater. „ Simon hat es gut drauf und variiert sehr gut mit der Geschwindigkeit“. „ Wenn es sein muss fliegt er schon mal mit 200 km/h vor“ so Schröder Senior. Jan Omsels war ebenso vorne dabei, doch warf ihn ein zu schneller Abflug auf Platz 6 zurück. Er nahm das Steigen nicht bis oben an und war im letzten Aufwind mit der obersten im Bart. Als erster flog er ab, gefolgt von Simon Schröder, um in einem Kopf an Kopf Rennen die Linie zu queren. Robin Sittmann freute sich im engen Rennen über Platz zwei. Jan Kretschmar folgte auf Platz 3 und als angehender Meteorologe erblickte er ein Überlagertes Wellensystem, das die Thermik ordnete. Maximillian Dorsch konnte im Endanflug seine 100 Meter Höhe Überschuss nicht mehr in mehr Geschwindigkeit umsetzten. Bis Platz 10 lagen die Geschwindigkeiten zwischen 101,91 und 104,11 km/h eng beisammen. Robert Schröder lobte Reiner Rose dem in den letzten fünf Tagen nahezu immer optimale Streckenausschreibungen gelangen.
Wow. Bin restlos gefangen. Was heute so alles möglich ist.