Tages­bericht für: Mittwoch, 05.08.2015

 

Segelflug­wet­ter­bericht für Hes­sen, Rheinland-Pfalz und das Saar­land (DWD)

Schlagzeile:
mäßige bis gute Ther­mik, häu­fig Blau­ther­mik
Wet­ter­lage:
Ein Hochdruck­ge­biet ver­lagert sich im Tagesver­lauf von der Mitte
Deutsch­lands in den Nor­dosten. Dabei fließt eine trock­ene Warm­luft ein.
Wolken und Nieder­schlag:
Nach­dem sich mor­gendliche Dunst und Nebelfelder aufgelöst haben bildet sich zum Mit­tag 1–3 Achtel Cumu­lus in 1400-1500m. Der Cumu­lus trock­net am frühen Nach­mit­tag wieder ab.

Ther­mik:
mäßige bis gute Ther­mik, häu­fig Blau­ther­mik, Arbeit­shöhen 1400-1500m, am Nach­mit­tag auf 1600-1800m ansteigend.

 

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Tages­bericht:

 

Geduld zahlte sich in der Blau­ther­mik aus

Jan Her­trich (SFG Giulini/Ludwigshafen) gewinnt viertes Luftren­nen beim OLC Glider Race

Ther­mik der Marke Blau­ther­mik mussten 16 Teil­nehmer  des OLC Glider Race am vierten Wer­tungstag bewälti­gen. Und die 286,6 Flugk­ilo­me­ter hat­ten es dur­chaus in sich, waren sich die Piloten einig. Tage­sieger Jan Her­trich (SFG Giulini/Ludwigshafen) legte einen Schnitt von 89,14 km/h vor und holte sich die zehn Tage­spunkte. Knapp dahin­ter lan­dete Simon Schröder (88,80 km/h) auf Rang 2 um seinen Vater Robert (88,79 km/h) im Schlussspurt hauchdünn zu über­holen. Her­trich war extrem vor­sichtig unter­wegs. In entschei­den­den Momenten kon­nte er enge Blau­ther­mik­bärte gut zen­tri­eren. Eine mitentschei­dende Sit­u­a­tion ergab sich auf dem 3. Schenkel, wo das ganze Feld rel­a­tiv tief unter­wegs war. Während die einen auf einen Stein­bruch set­zten, flo­gen andere die Hügel an, die dann besser gin­gen. „ Es war ein typ­is­cher Blau­ther­mik­tag“ schilderte Her­trich seinen Flug. „Dabei waren enge Bärte zu spüren, doch wenn man nicht zu viel Pech bei der Aufwind­suche hatte kam man ganz gut voran“  resümiert der Tage­sieger, der beim Anflug eine gute Linie fand. Das Wasser hatte er bei Steigen zwis­chen 0,8 – 3,0 Meter bis zum Schluß an Bord. „ Wolken habe ich heute nur in der Ferne östlich vom Thüringer Wald gese­hen „so ein glück­licher Jan. „Robin Sittmann war eigentlich gut dabei“ berichtet er. „Zum Schluß fehlten ihm 150 Meter“ und beim Huh­n­rain  musste er zum Schluß 15 Minuten in 0,2 Meter aus­lutschen. „Heute wurde man belohnt, dass sich eigene Ideen bestätigten“ wusste Robert Schröder zu berichten. Die Aufwinde flog er an den Hügeln genau da an, wo Wind und die Sonne drauf­s­tanden. Ganz bewusst flog Robert die Kan­ten von Wäldern und Hügeln an, die für ihn ganz zuver­läs­sig funk­tion­ierten. Geduldig  kurbelte er die Aufwinde auch noch  mit 1,5 Meter bis ganz oben aus. Mit einer kleinen Gruppe kon­nte er sich abset­zten, als er über einen kleinen Bergkamm deut­lich besser vorankam, wie seitlich ver­set­zte Mit­be­wer­ber in 200–300 Meter Ent­fer­nung. Den Tag betra­chte Robert schon als anspruchsvoll und die Auf­gaben­länge nahezu aus­gereizt. „ Geduld hat sich heute aus­gezahlt „so der mehrfache WM-Teilnehmer und Gewin­ner der Bronzemedaille bei der Segelflug-WM 1995 in Omarama/Neuseeland (Offene Klasse).  Simon Schröder war anfangs hin­ten dran schildert er. Nahe dem Thüringer Wald hatte er eine Gruppe einge­holt, um danach auf langsame Gan­gart umzuschal­ten und die Aufwinde bis ganz oben auszu­quetschen. „Es war anstren­gen­der und her­aus­fordern­der als die let­zten drei Flug­tage“ resümiert Simon.“ Es war ein sehr tak­tis­cher Tag“ so der 18. Jährige aus Bad Wör­ishofen, um sich zu freuen, das interne Fam­i­lien­du­ell mit seinem Vater wieder hauchdünn gewon­nen zu haben. Max Den­gel (FC Moos­burg) freute sich die Ziellinie noch gese­hen zu haben. Nach der Hohen Hölle musste er wie weit­ere vier Mit­be­wer­ber ins Tal nach Gers­feld abtauchen. Über dem Schwimm­bad markierte in Ameisenkniehöhe Christof Geißler (Freuden­stadt) den ret­ten Bart. Unter ihm befand sich bergaufwärts eine sichere Lan­dewiese, die er stets im Blick hatte. Den Badegästen in Gers­feld, wie auch den Zuschauern auf der Wasserkuppe wurde ein tolles Spek­takel geboten. Alle kamen wieder hoch. „ Es war schon schön die Wasserkuppe wieder auf gle­icher Höhe zu sehen“ offen­barte Geißler. „ Man hofft das man wieder hochkommt“ so Max Den­gel, dessen Wun­sch sich noch erfüllte. Jan Omsels zeigte ebenso eine Glan­zleis­tung. Bei der Wende Wasserkuppe entschwand er ins Tal. In der Platzrunde zum Werks­flughafen Huh­n­rain fand er den ret­ten­den Aufwind und nach zähem Kampf wieder Höhe zu gewin­nen. Der Flug und drei Punkte waren so  gerettet. Drei Tage ste­hen noch bevor. Simon Schröder darf schon mal am Siegerpokal schnup­pern.  Und Vater Robert will ihn wenig­stens noch ein­mal bei einem der näch­sten Sprints überholen.